Rund um das Licht

von Dr. med. Giovanni Ruffo, Zürich

Das Licht wird immer wieder von verschiedensten Menschengruppen thematisch vereinnahmt und reguliert. Das ist ein einfaches, sinnstiftendes  Unterfangen, denn Licht kennen alle, alle sind auf Licht angewiesen, mit Licht geht selten etwas schief. Licht leuchtet ein und wirkt leicht.

Schon Diogenes, der griechische Philosoph der „Minimalbedürfnisse“ sagte: „Geh mir bitte aus der Sonne“, was auch heissen könnte: " Auf Licht will ich zuletzt verzichten". Er sagte nicht: "Bring mir Vitamin D Tropfen, ich möchte mich für 3 Monate in mein Fass zurückziehen." (;-)

Für die  Kelten war  die Sonne und die Veränderungen der Tageslängen ein willkommener Anlass für die Lichtfeste. Stonehenge ist ein beeindruckendes Lichtmonument der Kelten.
Die Helvetier wollten ans Licht nach Gallien auswandern, hätte sie Caesar nicht daran gehindert. Der Stammesführer musste nach der Kapitulation unter einem Jochbogen durchgehen unter den zufriedenen Augen Caesars: Caesar war damit der Licht diktierende Führer und Machtpolitik ist immer auch die Macht über die Lichtverteilung für ganze Völker. Helvetier zurück in die Sonnenlicht verknappte allen in der Schweiz Wohnenden das Sonnenlicht.

Auch Religionen regulieren das Sonnenlicht, verordnen z.B. Verhüllungen.
Verhüllungen bedeuten physikalisch immer auch Kontrolle über das Sonnenlicht der Gläubigen. Obwohl das Licht per se neutral ist, wird es in jeder Religion reglementiert, instrumentalisiert: Damit wird das allen zur Verfügung stehende Sonnenlicht einzelnen Gruppen unterschiedlich zugeteilt: Frauen oder Männer, Ältere oder Jüngere, höher Gestellte oder tiefer Gestellte erhalten so verschiedene Lichtrationen zugeteilt: Kirchen variieren immer auch mit dem Sonnenlicht. In der katholischen Kirche wird der Gebetsraum immer vom Sonnenlicht abgeschirmt und über die Fenster je nach Epoche durch verschiedene Lichteinflüsse moduliert. Je heiliger, je bescheidener um so dunkler, ist die Botschaft: Der Mensch ist vergänglich, das Licht als Symbol der Hoffnung und des Unsterblichen, Erleuchteten. Mit Kerzenlicht wird dann wieder die Erfurcht vor der kleinen Sonne, dem Kerzenlicht, ritualisiert, das weder Kinder noch Erwachsene kalt lässt. Ohne Sonne kein Feuer und ohne Feuer kein Kerzenlicht, eine lange Kette, welche tief drin in jedem Menschen verankert ist, stimmig ist, aber nur selten bewusst wird.

Die Freimaurer-Bewegung stellt das Licht mit Isis und Osiris in ein vordergründiges Verhältnis zur Existenz.

In der Bibel liest man am Anfang war das Licht.

Auch ich beobachte und messe, dass das Licht biologisch am Anfang steht für alle Lebewesen, es ist die Sonnenenergie, ohne die jeglicher Lebensprozess ausgeschlossen wäre. Woher sollte die Energie für die 2 wichtigsten übergeordneten Lebensprozesse her kommen? Die sind nach meiner Erkenntnis das Ernährungsprinzip und das Bewegungsprinzip.

Das Lichtprinzip stösst die Ernährung und die Bewegung an.
Es entsteht eine rotierende, wechselseitige Prozesskette.

Sonnen-Licht steht für die primäre Energiequelle 

=> direkte Energieaufnahme (Wärme) oder indirekt über Pflanzen, Tiere (Kohlenhydrat, Fette)

Ernährung (dank Sonnenenergie/Vit D) ermöglicht => Bewegung dank Vit D

Bewegung zur Nahrungsquelle (dank Sonnenenergie/Vit D) => Ernährung.