Das Dilemma des intelligenten Sonnenschutzes

von Dr. med. Giovanni Ruffo

Vitamin D Produktion ist eine Art Photosynthese in der Haut mittels UV-B Licht, wo eine Vorstufe des Vitamin D wartet, um mit Energie aufgeladen zu werden. Erst durch diese strahlungsvermittelte Energie gelingt die Synthese des Vitamin D3. Leider unterbinden praktisch alle Sonnenschutzcrèmen (ab Sonnenschutzfaktor 8) und Textilien bis zu 90% die Photosynthese des Vitamin D.tAnteil de Wie produzieren wir ab besten Vitamin D? Hier in Zürich ist dies nur von Mitte April - Mitte Oktober möglich. Die Vitamin D Hormonbildung kennt nur 2 Saisons: einen Vitamin D-Sommer und einen Vitamin D-Winter. Wir befinden uns bereits ab mitte Oktober bis Mitte April des folgenden Jahres im Vitamin D-Winter.
UV-B Strahlung können wir das ganze Jahr nur in den Bergen, in südlicheren Breitengraden ( Sizilien, Kreta) natürlich zu uns führen.In Solarien mit gut kontrollierten Anlagen steht eine weitere brauchbare Alternative zur Verfügung. Je nach Hauttyp 1-6 haben wir verschiedene Eigenschutzzeiten, welche wir ausnützen sollten, um ohne Sonnenschutz Vitamin D herzustellen. Diese Zeiten variieren von 5 Min bis zu einer Stunde. Beginnt man ganz frisch eine Sonnenbadesaison empfiehlt es sich, eher weniger lange die Haut zu sonnen, und dann am nächsten Tag wenn alles gut ist, die Besonnungszeit zu verdoppeln.

Sonnenregeln:
Vitamin D3 kann in Zürich nur über Mittag 11h-15:30 Monate Mitte April bis Sept. über unsere Haut hergestellt werden-

Kopf am besten schützen mit einem breitkrempigen Hut, ev. auch Gesichtshaut schützen - möglichst viel Hautfläche dafür weniger lange auf einmal besonnen lassen - lieber im Stehen wie im Liegen, da man nie einschlafen sollte - je nach Hauttyp*) 5 Min - 60 Min Vitamin D"steamen":
Hauttyp 1 kann 5 Min,
Hauttyp 2 10 Min,
Hauttyp 3 15 Min,
Hauttyp 4 20 Min,
Hauttyp 5 25 Min
Hauttyp 6 30 - 60 Minuten sonnen
 - nach einem gelungenen Vitamin D Sonnenbad haben sowohl die Haut als auch der Körper genug, ein effizientes Vitamin D Sonnenbad wirkt noch 2 Tage ohne weitere Besonnung nach - zu ausgedehnte Besonnung der Haut z.B. über 2.5 h kann das anfangs produzierte Vitamin D wieder zerstören (Eigenschutz der Haut).  Sonnenbrand ist immer und auf jeden Fall zu vermeiden.
*)Helle Hauttypen 1 und 2 müssen besonders vorsichtig sonnenbaden, jedoch können, sollten auch sie eine Beziehung zum gesunderhaltenen Anteil des Sonnenlichts gewinnen.

Vitamin D-Versorgung in der Schweiz: Wunsch und Wirklichkeit: Dazu müssten Sie in einem persönlichen Gespräch dazu angeleitet werden.
Im Zweifelsfall ist Ihr Hausarzt, Ihre Hausärztin der / die nächste Ansprechsperson und dieser kann sich auch mit mir in Verbindung setzen.

Falls es uns nicht möglich ist, unser Vitamin D Defizit zu decken, können wir mittels Vitamin D3 Tropfen das verpasste Sonnenlicht "nachtrinken". Dank einer Erfindung mit Nobelpreis vor über 100 Jahren haben auch unsere Kleinkinder die berühmten Vitamin D Tröpfchen bekommen. Es zeichnet sich die Erkenntnis ab, in unserer nicht durch Sonnenstrahlung bevorzugte Region, zumindest während des Vitamin-D-Winters während des ganzen Lebens(!) nicht mehr mit der Vitamin D Ergänzung aufzuhören. Die gesundheitlichen und präventiven Vorteile werden immer klarer. Mit den gleichen Tropfen kann man nun in der Regel für 2-5 CHF Medikamentenkosten pro Monat den D-Speicher auffüllen. Dazu muss Ihnen Ihr Hausarzt einen genaue Empfehlung, ein Rezept abgeben.

Anmerkung:
Die von M. Holick beschriebene Versorgung mit 1000 I.E. Vitamin D durch Synthese über die Haut bei Sonnenlicht-Exposition von 10-15 Min 2-3x/Woche auf Gesicht, Hände, Arme oder Rücken (= 6% der Körperoberfläche oder 25-50% einer mittleren Sonnenlichtexposition bis zur Hautrötung (MED) kann bei uns  nur bei sonnigem Wetter und ausreichend langem Aufenthalt im Freien mit Hautexposition ohne Sonnenblocker (bei UV-Schutzfaktor ab 8: Vitamin D-Synthese in Haut: - 97.5%) erreicht werden.

Fakt ist, dass über das Jahr gerechnet aufgrund der zahlreichen Störeinflüsse der Vitamin D-Synthese in der Haut in der Regel nur ca. 50% der eingeplanten Vitamin D-Dosis (nur ca. 400-500 I.E./die) erreicht werden können (Mensink, 2001). Die Gründe dafür sind: u.a. zu geringe Zahl von Sonnentagen Mitteleuropa im
Herbst, Winter und Frühjahr, manchmal sogar im Sommer;
Abfall der Vitamin D-Synthese in der Haut:

bei Wolken: - 50%,
bei Schatten und Smog: - 60%,
UV-Blocker > 8: - 97.5%,
bei schwarzer Hautfarbe: - 300-600%.
Altershaut: -300 - 400%