Seit die Norweger (wie andere Nord- und Mitteleuropäer) in den 1960er-Jahren Gefallen an Ferien an südlichen Stränden gefunden haben, ist die Rate der Melanomerkrankungen um den Faktor sechs gestiegen (nach 1990 gab es infolge der verbesserten Früherkennung jedoch einen Rückgang), wie Richard Setlow vom Brookhaven National Laboratory in Upton im US-Bundesstaat New York berichtet. Setlow hatte in den 1990er-Jahren als erster die krebsauslösende Wirkung von UV-Strahlen experimentell belegt.
Neben Hautkrebserkrankungen sind noch auch eine Reihe innerer Erkrankungen mit der Sonneneinstrahlung assoziiert: Karzinome in Darm, Lunge, Prostata oder der Brust sind in Australien weniger häufiger als in Norwegen, was einzig über die Produktion von Vitamin D in der Haut erklärt werden kann. Laut Setlow gibt es jedoch Zweifel an der Kausalität dieser Beziehung. Ungeklärt ist auch, warum die Prognose einiger Krebserkrankungen sich mit zunehmender Polnähe verbessert. Setlow vertritt in seiner Publikation die Ansicht, dass UV-Licht überwiegend günstige Wirkungen auf Krebserkrankungen haben. © rme/aerzteblatt.de
Anticancer Res. 2009 Sep;29(9):3501-9.Solar radiation, vitamin D and cancer incidence and mortality in Norway.